Auf die Startseite zurückkehren   
die Predigt-Datenbank
Titel, Bibelstelle:
Autor:
Sprache:
Kategorie:
Medientyp:
Sortierung:
Treffer pro Seite:
Titel:
Neuer Eintrag!Ansprache von Prof. John Lennox zum Parlamentarischen Gebetsfrühstück in Großbritannien 2013
Autor: John LennoxWeitere Informationen abrufen
Sprache: deutsch (deutsche, deutscher, deutsches, Deutschland, Österreich, Schweiz)
Kategorie: Vortrag
Datum/Uhrzeit: 2013
Seiten: 5
ID: 36187
Verfügbare Version(en): 
Text Version: Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Internet Explorer) oder Link speichern unter... (Google Chrome) Diese Version abrufen!
MS Word: Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Internet Explorer) oder Link speichern unter... (Google Chrome) Diese Version abrufen!
pdf (Acrobat Reader): Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Internet Explorer) oder Link speichern unter... (Google Chrome) Diese Version abrufen!
epub (electronic publication): Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Internet Explorer) oder Link speichern unter... (Google Chrome) Diese Version abrufen!
mobi (Mobipocket für Amazons Kindle): Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Internet Explorer) oder Link speichern unter... (Google Chrome) Diese Version abrufen!
azw3 (Amazons Kindle): Download mit rechter Maustaste & Ziel speichern unter (Internet Explorer) oder Link speichern unter... (Google Chrome) Diese Version abrufen!
Schlüsselworte: In seiner brillanten Dokumentation "Der gefährlichste Mensch Englands zur Zeit der Tudors" beschrieb der Fernsehproduzent und Autor Melvyn Bragg kürzlich das imposante, aber weitgehend in Vergessenheit geratene Werk William Tyndales.2 Tyndale wurde in England verfolgt, floh auf den Kontinent und übersetzte dort die Bibel ins Englische. Er machte sie dadurch für jedermann zugänglich, sogar ein Bauernjunge konnte sie dadurch verstehen - jede noch so einfache Person konnte durch Gottes Wort direkt, ohne irgendeine institutionelle Zwischeninstanz, zu Gott kommen.
Tyndale wurde verraten, erwürgt und verbrannt. Seine letzten Worte waren: "Herr, öffne dem König von England die Augen!" Seine Bibelübersetzung wurde in Baumwollballen und Ölfässern nach England geschmuggelt. Der Widerstand war so heftig, dass die Bibeln auf den Stufen der Londoner St.-Pauls-Kathedrale verbrannt wurden, und doch dauerte es nicht lange, bis Tyndales Gebet erhört wurde. Heinrich VIII. gab die Anweisung, dass in jeder Kirche seines Reiches eine englische Bibel ausgelegt werden musste. Tyndales Bibel setzte sich durch und hatte unermesslichen Einfluss auf die Geschichte, Regierungsform, Kultur und Sprache Großbritanniens.
Zwar verbrennen wir in unserem Land die Bibel heute nicht mehr. Aber eine lautstarke Minderheit einflussreicher Denker verspottet und verlästert sie. Tyndales Bauernjunge läuft Gefahr, dass man ihm einredet, die ihn den christlichen Glauben lehrten, seien des Kindesmissbrauchs schuldig. Gott sei eine schädliche Wahnidee. Die Naturwissenschaft habe doch bewiesen, dass der Glaube an Gott irrational sei und streng im privaten Bereich gehalten werden müsse - solange, bis er völlig verschwinde.
Dadurch fühlen sich viele Gläubige an den Rand gedrängt und entrechtet.
Aber die Naturwissenschaft hat Gott nicht begraben. Ironischerweise war es die Bibel, die Europa mit dem Gedanken erfüllte, dass ein rationaler, intelligenter Gott das Universum geschaffen hat und erhält. Sie bereitete damit den Boden für die moderne Naturwissenschaft. "Menschen wurden wissenschaftlich, weil sie Gesetze in der Natur erwarteten, und sie erwarteten Gesetze in der Natur, weil sie an einen Gesetzgeber glaubten" (C. S. Lewis)3. Der Glaube an Gott behinderte also Naturwissenschaft nicht - im Gegenteil, der Glaube war der Motor, der die Naturwissenschaft antrieb.
Trotzdem wird darauf bestanden, dass wir zwischen Gott und Naturwissenschaft wählen müssen. Aber das stimmt auf gar keinen Fall. Wir müssen nicht zwischen Gott und der Naturwissenschaft als Erklärung für den Kosmos wählen, so wie wir nicht zwischen Sir Frank Whittle und Naturwissenschaft als Erklärung für das Strahltriebwerk wählen müssen. Diese Erklärungen stehen nicht in Konkurrenz oder im Konflikt zueinander, sondern ergänzen sich - beide sind notwendig. Gott ist nicht dieselbe Art von Erklärung wie Naturwissenschaft. Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann.
Deshalb gibt es nach wie vor hervorragende Wissenschaftler, die an Gott glauben; denn es gibt einen engen Zusammenhang zwischen der rationalen Verständlichkeit des Universums und der Rationalität Gottes.
Einige Atheisten wollen diesen Zusammenhang leugnen, aber der Versuch scheitert. Denn das wissenschaftliche Arbeiten erfordert Glauben, dass man überhaupt wissenschaftlich arbeiten kann, was wiederum erfordert, dass wir uns auf unsere menschlichen kognitiven Fähigkeiten verlassen können. Laut atheistischer Lehre sind diese Fähigkeiten Produkte geistloser, ungelenkter, natürlicher Prozesse. Wenn das der Fall ist, warum sollte ich irgendetwas glauben, was sie mir erzählen? Wenn Sie glauben würden, Ihr Computer sei das Produkt geistloser Prozesse, würden Sie ihm vertrauen? Natürlich nicht.
Der Atheismus will Gedanken darauf reduzieren, sie seien bedeutungslose Schaltvorgänge an Synapsen im Hirn. Das untergräbt die Grundfesten genau jener Rationalität, die notwendig ist, um Argumente zu erstellen, zu verstehen oder zu glauben, einschließlich derer, die den Atheismus verteidigen. Der Atheismus schießt sich daher nicht nur selbst in den Fuß, er schießt sich ins Hirn. Die Ironie scheint hier zu sein, dass der Atheismus nicht nur auf Kriegsfuß mit Gott steht, sondern auch mit der Naturwissenschaft. Es sieht so aus, als würde der Atheismus sehr gut auf Dawkins Definition einer Wahnvorstellung passen: Ein hartnäckiger, falscher Glaube, der trotz starker Gegenbeweise verbissen festgehalten wird!
In einem Interview mit der englischen Zeitung "The Guardian" sagte der berühmte Physiker Stephen Hawking kürzlich: "Der Himmel ist ein Märchen für Menschen, die sich vor Dunkelheit fürchten." Ich fühle mich versucht, ähnlich kurz zu antworten: "Umgekehrt: Atheismus ist ein Märchen für die, die sich vor Licht fürchten."
Der Atheismus verwirft zu Recht Karikaturen, die Gott als alten Mann im Himmel oder als Lückenbüßer darstellen. Der Atheismus muss aber klein beigeben, wenn er mit dem Gott konfrontiert wird, der das kreative Wort ist und der das Universum verstehbar gemacht hat. Wittgenstein hat schon ganz richtig gesagt: "Der Sinn der Welt muss außerhalb ihrer liegen."4
Mittlerweile sollte klar sein, dass nicht notwendigerweise ein Konflikt zwischen Naturwissenschaft und Gott besteht. Der Konflikt besteht eigentlich zwischen Weltanschauungen: Atheismus und Theismus. Ich treffe in Großbritannien viele Leute, die diesen Konflikt diskutieren und die Argumente jeder Seite abwägen wollen. Doch die Chancen dafür sind kaum gegeben; denn der Atheismus tritt in der akademischen Welt äußerst dominant auf und wird in den Medien als naturgemäß vorgegebene Position hingestellt. Aber nicht nur das, sondern seine Anhänger sehen oft nicht einmal, dass der Atheismus ganz genauso Glaubensentscheidungen beinhaltet wie das Christentum oder jede andere Religion. Man kann das daran erkennen, wie man über "Glaubensschulen" redet, aber gar nicht begreift, dass der Atheismus ebenfalls ein Glaubenssystem ist, das an vielen Erziehungseinrichtungen ungehindert gelehrt wird.
Wenn die christliche Lehre schlecht für Kinder sein soll, warum nicht auch die atheistische Lehre?
Diese Unausgewogenheit stammt aus der säkularen Umdefinition von Glauben: Glaube sei ein rein religiöser Begriff mit der Bedeutung, dass man immer dann glaubt, wenn es keine Beweise gibt - also blinder Glaube. Aber nicht jeder Glaube ist blind. Denn Glaube ist ein alltäglicher Begriff. Er bedeutet Vertrauen und erfordert immer Beweise, Sicherheiten. Wenn Sie einen Kredit aufnehmen wollen, verlangt die Bank Sicherheiten, damit sie Ihnen das Geld anvertrauen kann.
Das Christentum beruht auf Beweisen. Lukas, der sich als hervorragender Historiker erwiesen hat, berichtet dem hohen römischen Beamten Theophilus, dass er alles von Anfang an genau verfolgt hat, damit Theophilus Gewissheit hat über das, was er glaubt. Lukas berichtet auch von Paulus' Behauptung gegenüber den Philosophen in Athen, dass Gott durch die Totenauferweckung Jesu jedem bewies: Jesus war der, der er behauptete zu sein. Zu dieser historischen Beweisführung tritt die persönliche Erfahrung. Denn Glaube an Gott ist gemäß der christlichen Lehre bei weitem nicht blind, sondern rationales, persönliches Vertrauen, das auf vielfältigen Beweisen basiert.
Warum befassen wir uns überhaupt damit? Naturwissenschaft interessiert ja gar nicht jeden. Auch wenn wir keine Atheisten sind, warum wursteln wir nicht einfach weiter im Sinne von "Such dir deine eigene Religion selbst aus und bastele dir, was immer dich glücklich macht"? - statt uns mit der Frage herumzuquälen, was wahr ist?
Der Hauptgrund ist, dass Ansichten Konsequenzen haben. Der...
Hilfe! Der Download klappt nicht!?! Hier gibt's Unterstützung!
Auf die Startseite zurückkehren
webmaster@sermon-online.de